Arbeiten

Sächsischer
Rechnungshof

Döbeln
Bauherr
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
Niederlassung Leipzig I (Entwurfsplanung)
Niederlassung Chemnitz (Ausführungsplanung und Baudurchführung)
Leistungsphasen
3-9
Kosten
23,4 Mio. Euro
BGF
9.650 m²
BRI
39.090 m³
Fertigstellung
2024
Adresse
Theodor-Kunzemann-Straße 10
04720 Döbeln

Der Sächsische Rechnungshof (SRH) ist eine Landesbehörde des Freistaates Sachsens, welche als unabhängige und nur dem Gesetz unterworfene Kontrollinstitution die Haushalts- und Wirtschaftsführung des Freistaates Sachsen sowie überörtlich im kommunalen Bereich prüft. Der SRH ist in seiner Gesamtheit am neuen Standort in Döbeln konzentriert untergebracht. Dafür wurde das 1888 errichte Kasernengebäude des 11. Königlich-Sächsischen Infanterie-Regiments saniert und um einen eingeschossigen Anbau erweitert. Das neue Verwaltungsgebäude stellt Raum für 160 Mitarbeiter auf ca. 4.300 m² Nutzfläche bereit.

Anfang 2012 beschloss der sächsische Landtag das Gesetz zur Staatsmodernisierung mit dem Ziel, die Verwaltung modern und zukunftsorientiert zu gestalten. Neben dem Zusammenfassen der drei Landesdirektionen und der Neukonzeption von Amts- und Landgerichten, beinhaltet das Gesetz auch die Verlegung des Sächsischen Rechnungshofes von Leipzig nach Döbeln. In einer vorangegangen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durch den Freistaat hat sich die Sanierung des Kasernengebäudes mit einem Anbau als wirtschaftlichste Variante durchgesetzt. Die Entwurfsplanung begann 2017.

Umbau und Weiternutzung des über 130 Jahre alten Kasernengebäudes bedeutet die Erhaltung eines ortsgeschichtlichen Stadtbausteins Döbelns. Zu dem minimiert es die Entstehung von Abbruchmaterial und erspart den Energieeinsatz für den Rückbau. Die „grauen Energie“ der bestehenden Bausubstanz soll im Sinne der Nachhaltigkeit weiter genutzt werden.

Die bestehende Kubatur wird auf der Südseite um einen eingeschossigen Anbei ergänzt und ermöglicht dadurch die Bildung eines Entrees und die Unterbringung des abteilbaren Besprechungssaals. Der Neubau verzahnt sich mit der Kammstruktur der Kaserne und bezieht sich auf Gebäudekanten. Durch die asymmetrische Setzung des Neubaus wird einer der beiden vorhandenen Kasernenzugänge zum Exerzierplatz zum repräsentativen Haupteingang aufgewertet und der andere zum Nebeneingang erklärt. Der beinahe quadratische Vorbereich des Haupteingangs ist teilüberdacht. Unter den Dachaussparungen sind Pflanzflächen sowie eine Zierkirsche angelegt.

Die Kaserne ist ein eigenständiger Stadtbaustein, welcher sich mit seiner weißen Fassade in der inhomogenen Umgebung klar repräsentativ behauptet. Der Neubau kontrastiert den voluminösem Militärbau mit eigener Striktheit und seiner eloxierten Aluminiumfassade. Durch die charakteristischen Fensterzargen am Altbau im gleichen Fassadenblech fügen sich beide Gebäudeteile zu einem Gesamtensemble.