Arbeiten

Polizeirevier
Leipzig-Nord

Leipzig

Bauherr

Staatsbetrieb Sächsisches
Immobilien- und Baumanagement
Niederlassung Leipzig I

Leistungsphasen

1-4 reich.architekten bda, Weimar

5-9 Eßmann Gärtner Nieper-Architekten GbR

Kosten

19,476 Mio. Euro

BGF

4.704 m²

BRI

17.342 m³

Fertigstellung

06/2024

Adresse

Essener Straße 6
04129 Leipzig

Der Neubau des Polizeireviers zielt auf die bedarfsangepasste Unterbringung der Polizeibediensteten an einem neuen Revierstandort ab. Auf einer Nutzfläche von 2.511 m² entstanden 120 hoch moderne Arbeitsplätze, an denen 240 Polizeibedienstete im Schichtdienst arbeiten. Das neue Polizeirevier Leipzig Nord wurde an der Essener Straße in Leipzig in der Nähe des bisherigen Standorts als Neubauvorhaben errichtet.

Das neue Gebäude befindet sich direkt gegenüber der Bereitschaftspolizei. Das Raumprogramm (NUF 1-7: 2.511m²) umfasst Büro- und Geschäftsräume für Polizeibedienstete, Besprechungs- und Schulungsräume, Asservatenräume, Waffenkammer, Vernehmungs- und Verwahrräume, Umkleiden mit Duschen, Sportraum, Stellplätze und Garagen für Dienst-Kfz.

Für die Bauaufgabe wird auf dem durch den Freistaat Sachsen im Jahre 2015 erworbenen Grundstück in der Essener Straße ein Ensemble aus einem Haupt- und zwei parallel zu den Gebäudekanten angeordneten Nebengebäuden errichtet, die den geschützten Polizeihof abschließen.

Das Gebäude ist als Stahlbeton-Konstruktion aus Vollfertigteil- und Halbfertigteilelementen konzipiert. Den tragenden Stahlbeton-Außenwänden ist eine Fassade aus Verblendmauerwerk mit beige-grauem Vollziegel vorgesetzt. Die überwiegend stehenden Fensterformate der Lochfassade sind mit einer 4-seitigen dunkelgrauen Blechleibung versehen, die im Brüstungsbereich schräg abfällt. Der dreigeschossige Baukörper hingegen besitzt eher liegende Fensterbänder. Eine Besonderheit in der Fassadengestaltung bildet das erste Obergeschoss. Hier wurden umlaufende Bänder aus auskragenden Keramikelemente, sogenannten „Baguettes“, zur Gliederung und als Sichtschutz der dahinter liegenden Umkleideräume angeordnet.

Das Hauptgebäude gliedert sich in einen fünfgeschossigen winkelförmigen und einen dreigeschossigen quaderförmigen Baukörper, die einen kleinen Innenhof umschließen.

Zwischen dem fünfgeschossigen und dreigeschossigen Gebäudeteil liegt als Gebäudetrennung der beiden Baukörper eine verglaste Fuge in Form einer Pfosten-Riegel-Fassade, die gleichzeitig den öffentlichen Zugang zum Gebäude bildet.

Im fünfgeschossigen Bauteil sind hauptsächlich die Büronutzungen untergebracht, während hingegen im dreigeschossigen Baukörper gemeinschaftliche Räume wie Sportraum, Besprechungs- und Aufenthaltsraum sowie die Wache im EG untergebracht sind. Diese ist über den Haupteingang direkt für die Bürger zugänglich. Direkt gegenüber der Wache befindet sich der Besucher- und Anzeigenraum.

Eine Besonderheit bildet die im 1. Obergeschoss befindliche und mit einem Hochbeet arrangierten Dachterrasse des Verbinders zwischen fünf- und dreigeschossigem Baukörper. Von hier aus blickt man direkt auf den als Rückzugsort konzipierten Innenhof mit seinen Großpflanzen, Sitzbänken und Pflasterbelägen. Dieser Bereich ist nicht öffentlich zugänglich. Die Dachflächen der Haupt- und Nebengebäude sind mit einer extensiven Dachbegrünung zur Verbesserung des Mikroklimas umgesetzt.

Die Materialität im Gebäude ist charakterisiert durch die Verwendung von rauen, ursprünglichen Materialien wie den flurseitig angeordneten Sichtbetonwände der Vollfertigteile, der Stahlblechbrüstung in den Treppenhäusern, den Holzwolle-Leichtbauplatten als Akustikdecken der Räume sowie den 4-seitig umlaufenden Holzleibungen der Fenster.

Die Erschließung im Fünfgeschosser erfolgt über zwei diagonal in den Gebäudeecken angeordneten Treppenhäusern. Der dreigeschossige Baukörper wird über eine in Eichenholz gefasste Freitreppe erschlossen. Ein Aufzug sichert die Barrierefreiheit des Gebäudes ab.