Das Multifunktionsgebäude mit Schulspeisung und Lehrküche ist ein weiterer Baustein auf dem Campus der ebenfalls von Eßmann | Gärtner | Nieper | Architekten errichteten Joachim-Schumann-Schule in Babenhausen.
Den Mittelpunkt bildet der Mehrzweckraum mit angeschlossener Speiseausgabe. Nach Süden und Osten öffnet sich der Saal über die großflächige Glasfassade zum Außenraum. Zur Ausstattung gehört eine Bühne mit professioneller Licht- und Soundanlage sowie ein, mit dem Saal verbundener, Probenraum im Obergeschoss.
Im Zusammenhang mit dem 2012 fertig gestellten Neubau der Joachim-Schumann-Schule und dem Abbruch des Altbaus 2013-14 wurde entschieden, auf dem Schulgelände ein zentral angeordnetes Multifunktionsgebäude zu errichten.
Das zweigeschossige Multifunktionsgebäude wird im Erdgeschoss von den wesentlichen Funktionen aus Mensabetrieb und der Aula mit Theaterbühne geprägt. Die beiden Funktionen vermischen sich in einer zweigeschossigen Halle, in der jeweils zeitversetzt entweder der Betrieb der Mensa, mit rund 250 Sitzplätzen möglich ist oder durch eine geänderte Möblierungsanordnung, die Nutzung als Aula mit ihrer Bühne und 282 Reihensitzplätzen erfolgen kann. Als weitere Funktionsflächen sind im Erdgeschoss die Mensaküche, die Essensausgabe sowie Sanitär- und technische Nebenräume angesiedelt. Die Mensaküche ist als Kochküche ausgelegt, welche 1000 Essen täglich herstellt. Hiervon werden 500 Essen zur Belieferung weiterer Schulen im Landkreis genutzt, die verbleibenden 500 Essen in zwei Zyklen im Gebäude ausgegeben.
Das Obergeschoss wird über ein zur Südseite hin orientiertes, innen liegendes Treppenhaus erschlossen sowie über eine parallel zur Ostseite integrierte Freitreppe, die ihren An- bzw. Austritt auf der Ostseite hat. Die Treppe dient im Wesentlichen als Fluchtweg. Im Obergeschoss sind zweiseitig um die Halle, die Funktionen aus Cafeteria, einem Proberaum, der Lüftungszentrale, zweier Unterrichtsräume für Musik sowie einer Lehrküche, mit zugehöriger Garderobe, und Nebenräume untergebracht. Der unmittelbar an der Halle angeordnete Proberaum dient daneben bei größeren Veranstaltung in der Aula auch als erweiterter Zuschauerraum. Hierzu lässt sich eine mobile Trennwand zur Halle hin öffnen, so dass der Raum als Empore funktioniert und zusätzliche 64 Sitzplätze für Zuschauer aufnehmen kann.
Die Außenwandflächen sich im Aulabereich im Wesentlichen als Pfostenriegelfassade erstellt und in Bereichen, die aus statischen Gründen massiv hergestellt werden mussten, als wärmegedämmte Vorhangfassade aus Faserbeton. Diese hat die notwendige Robustheit und bietet mit ihrer Struktur und Farbigkeit eine Werksteinoptik, ähnlich wie die bei der Joachim-Schumann-Schule eingesetzten Sichtbetonelemente.
Das Obergeschoss wird mit einem Wärmedämmverbundsystem bekleidet. Die öffenbaren Fenster werden im Handbetrieb betrieben. In der zweigeschossigen Halle befinden sich motorisch betriebene Rauchabzüge als Dunkelklappe, die auch der Nachtauskühlung im Sommer dienen.