Der geplante Neubau der Justiz entlang der Westseite des Mathildenplatzes schließt die derzeitige bauliche Lücke zwischen der Innenstadt (Luisenplatz) und den Gerichtsgebäuden auf der Nordseite des Mathildenplatzes. Er schließt damit auch eine durch den Krieg entstandene Baulücke zwischen Citybereich und Johannesviertel im Norden der Stadt und verbindet diese Stadtteile damit wieder.
Diese fußläufig bedeutende Verbindung wird optisch und funktional betont durch eine durchgehende Arkade, die schon vom Luisenplatz aus sichtbar ist. Eine Eckbetonung des Neubaus an der Bleichstraße bildet einen Blickfang vom Zentrum der Stadt, dem Luisenplatz, auf das neue Justizzentrum und rückt damit die wichtige öffentliche Institution ‚Justiz‘ mehr als bisher ins öffentliche Bewusstsein.
Die von außen einsehbaren Wartezonen im Erdgeschoss vor den Sitzungssälen entlang der Arkade betonen den Gedanken der ‚offenen‘ Justiz. In dem geplanten L-förmigen Neubau werden folgende Gerichtsbereiche untergebracht: Im längeren Flügel entlang des Mathildenplatzes das Landgericht und Amtsgericht mit ihren insgesamt 19 Sitzungssälen sowie Schulungs- und Unterrichtsräume, im kürzerem Flügel (Bleichstraße) die Staatsanwaltschaft.
Im 1. Untergeschoss befinden sich die Präsenszellen, der größte Teil der geforderten Archiv- und Aservatenräume sowie die Haustechnik. Im 2. und 3. Untergeschoss sind 442 Parkplätze untergebracht. Die Ein- und Ausfahrt erfolgt über die Bleichstraße. Die Andienung der Gefangenen erfolgt, von Passanten abgeschirmt, über die Gustav-Lorenz-Straße. Innerhalb des Hauses werden die Gefangenen getrennt von den öffentlichen Verkehrsflächen in separaten Treppenhäusern zu allen Sitzungssälen geführt.
Die Außenanlagen sind größtenteils unterbaut, dennoch ist insbesondere vor den Gerichtssälen eine Begrünung vorgesehen.